Unterschiedliche Landkartenformate im Überblick
Entdecken Sie die Vielfalt der geografischen Datenformate: Von der einfachen Struktur eines Shapefiles bis zur leistungsstarken Datenbank im GeoPackage. Erfahren Sie, welches Format für Ihre GIS-Anforderungen am besten geeignet ist.
Moderne Geoinformationssysteme (GIS) verwenden eine Vielzahl von Dateiformaten, um geografische Daten effizient zu speichern, zu verwalten und zu analysieren. Jedes Format hat seine eigenen Merkmale und Vorteile, die je nach Anwendungsfall und Komplexität der Daten variieren können. Im Folgenden werden einige der gängigsten Formate detailliert betrachtet:
Shape-File (*.shp)
Das Shapefile-Format ist eines der am weitesten verbreiteten Formate für geografische Daten. Es besteht aus mehreren Dateien, darunter eine *.shp-Datei für die Geometriedaten, eine *.shx-Datei für den Index und eine *.dbf-Datei für die Attributdaten. Shapefiles sind einfach in der Struktur und unterstützen grundlegende Geometrietypen wie Punkte, Linien und Polygone. Sie werden häufig für GIS-Anwendungen verwendet, die einfache bis mittlere Komplexität erfordern.
MapInfo (.tab) und MapInfo Interchange Format (.mif)
MapInfo ist eine weit verbreitete GIS-Software, die ihr eigenes Tabellenformat (.tab) verwendet. Dieses Format enthält sowohl geometrische als auch attributive Daten in einer Datei. Das MapInfo Interchange Format (.mif) ist ein Textformat, das von MapInfo zum Exportieren und Importieren von Geodaten verwendet wird. Es ist einfach strukturiert und unterstützt Punkte, Linien und Polygone sowie deren Attribute.
GeoJSON (*.geojson)
GeoJSON ist ein offenes Format, das auf JSON basiert und von der Open Geospatial Consortium (OGC) standardisiert ist. Es ist sowohl menschenlesbar als auch maschinenlesbar und wird häufig für den Austausch von geografischen Daten über das Web verwendet. GeoJSON unterstützt Punkte, Linien, Polygone und Sammlungen davon, sowie deren Attribute.
TopoJSON (*.topojson)
TopoJSON ist eine Erweiterung von GeoJSON, die Topologieinformationen hinzufügt, um Redundanzen zu reduzieren und die Effizienz der Datenübertragung zu verbessern. Dies geschieht durch die Kombination von Geometrien, die dieselbe Grenze teilen, in gemeinsame Objekte.
GeoPackage (*.gpkg)
GeoPackage ist ein OGC-Standard, der ein einzelnes SQLite-Datenbankformat verwendet, um sowohl räumliche als auch nicht-räumliche Daten zu speichern. Es unterstützt komplexe Datenstrukturen und ermöglicht die Speicherung von Geometrien, Attributen und Beziehungen zwischen den Daten in einer Datei.
FlatGeobuf (*.fgb)
FlatGeobuf ist ein Dateiformat, das speziell für die Speicherung und den Austausch von geografischen Daten in binärer Form optimiert ist. Es verwendet Google’s FlatBuffers als Datenbankschema und bietet hohe Leistung bei der Verarbeitung und Abfrage großer Datenmengen.
RegioGraph Layer (*.lay)
RegioGraph Layer ist ein proprietäres Format, das von RegioGraph, einer GIS-Software für Standortanalyse und Geomarketing, verwendet wird. Es speichert Geometrie- und Attributdaten in einer Datei und bietet spezifische Funktionen für geografische Analysen im Marketingbereich.
easymap Karte (*.ltg)
Die easymap Karte (*.ltg) ist das native Dateiformat der easymap GIS-Software. Es enthält sowohl geometrische als auch attributive Daten und wird für verschiedenste geografische Analysen und Visualisierungen verwendet.
Auswahl des richtigen Formats
Die Wahl des geeigneten Dateiformats hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Daten, der Komplexität der Analyse, der Anwendungsanforderungen und der unterstützten GIS-Software. Für einfache Visualisierungen und Webanwendungen eignen sich formate wie GeoJSON und TopoJSON, da sie einfach zu implementieren und interoperabel sind. Für komplexe GIS-Analysen und Datenbankanwendungen bieten sich Formate wie GeoPackage und FlatGeobuf an, die leistungsfähige Datenbankfunktionen und Speicherkapazitäten bieten.
Die Vielfalt der verfügbaren Landkartenformate ermöglicht es GIS-Anwendern, die für ihre spezifischen Anforderungen am besten geeigneten Optionen auszuwählen. Jedes Format hat seine eigenen Stärken in Bezug auf Datenkomplexität, Leistung und Interoperabilität. Die Entscheidung für ein bestimmtes Format sollte immer auf einer fundierten Analyse der spezifischen Projektanforderungen basieren, um die bestmögliche Integration und Nutzung der geografischen Daten zu gewährleisten.