Geomarketing im Online-Marketing

Im Online-Marketing spielen die Begriffe SEO, SEA, SEM, Performance-Marketing und Co. eine große Rolle. Diese Themen, die Teils sehr eng miteinander verzahnt sind, bzw. zum Teil auch ähnliche Inhalte behandeln, lassen meistens ein Thema außen vor.
Das „geografische Marketing“ bzw. „Geomarketing“ kann auch im Online-Marketing eine große Rolle spielen.
Dabei geht es hier nicht nur um die Targetierung einer bestimmten Region in Google Ads, sondern um die gezielten geografischen Informationen, die man mit Geomarketing und Online-Marketing verknüpfen kann.

Geomarketing ist eine Teildisziplin des Marketings

Geomarketing ist eine Teildisziplin des Marketings, die sich mit der räumlichen Analyse von Märkten und Verbraucherverhalten befasst. Dabei werden geografische Daten genutzt, um Marketingstrategien gezielt auf bestimmte Regionen, Städte oder Stadtteile auszurichten. Durch die Verknüpfung von geografischen Informationen mit Kundeninformationen können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, indem sie beispielsweise Standorte für Filialen oder Werbekampagnen besser planen und optimieren können. Geomarketing ermöglicht es Unternehmen auch, ihre Zielgruppen genauer zu definieren und individuell auf die Bedürfnisse und Vorlieben der potenziellen Kunden einzugehen. Diese zielgerichtete Ansprache kann dazu beitragen, die Effizienz von Marketingaktionen zu erhöhen und somit Kosten zu sparen. Darüber hinaus können Unternehmen mithilfe von Geomarketing auch ihre Bestandskunden besser betreuen und binden, indem sie beispielsweise personalisierte Angebote basierend auf dem Standort und den Kaufgewohnheiten ihrer Kunden erstellen. Insgesamt kann Geomarketing somit dabei helfen, die Effektivität von Marketingmaßnahmen zu steigern und eine stärkere Kundenbindung zu erreichen, indem es den Fokus auf die räumlichen und geografischen Aspekte des Marktes legt.

Die räumliche Dimension im Marketing

Die räumliche Dimension im Marketing bezieht sich auf den geografischen Bereich, in dem ein Produkt oder eine Dienstleistung angeboten wird. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, da er die Reichweite und Zielgruppen des Marketings beeinflusst. Die räumliche Dimension spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung von Vertriebsstrategien, Standortauswahl für Filialen oder Verkaufspunkte, sowie bei der Ausweitung in neue Märkte. Zudem ist es wichtig, die kulturellen und gesetzlichen Unterschiede in verschiedenen Regionen zu berücksichtigen. Lokale Bedürfnisse und Präferenzen müssen berücksichtigt werden, um erfolgreich zu sein. Das Internet und die Globalisierung haben die räumliche Dimension im Marketing verändert, da Unternehmen jetzt Zugang zu einem globalen Markt haben. Dies eröffnet neue Chancen, aber auch neue Herausforderungen in Bezug auf die Anpassung des Marketings an verschiedene kulturelle und sprachliche Gegebenheiten. Durch die räumliche Dimension können Unternehmen differenzierte Marketingstrategien entwickeln, um den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden in verschiedenen geografischen Regionen gerecht zu werden. Letztendlich ist die effektive Gestaltung der räumlichen Dimension im Marketing entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens auf verschiedenen Märkten.

Geomarketing für die geografische Targetierung

Das einfachste Beispiel, welches auch im Online-Marketing gelegentlich verwendet wird, ist die Selektion von Regionen für eine Werbeanzeige. Innerhalb einer Google Ads- oder Facebook Ads-Kampagne, werden gezielt Orte ausgewählt in denen eine Anzeige ausgeliefert werden soll. In der Regel werden hier Radien um einen Standort gezogen.

Beispiel: Ein Regionaler Fachhändler wirbt in einem Umkreis von 25km um seinen Standort und möchte neue Kunden gewinnen.

In der Praxis wird dieses regelmäßig von Agenturen eingesetzt.

Verwendet man für eine solche Targetierung allerdings Potenziale bzw. eigene Kundeninformationen, lassen sich gezielt Regionen ausschließen.

Hat man zum Beispiel im Umkreis von 5km bzw. in der eigenen 5-stelligen Postleitzahl einen hohen Marktanteil, bzw. einen hohen Bekanntheitsgrad bietet es sich an, diese Region auszuschließen.
Erkennt man Beispielsweise über eine Potenzialermittlung, dass man zwar im Umkreis von 25km ein hohes Potenzial hat, aber in der südlichen Region das Potenzial deutlich nachlässt, bietet es sich an, diese Regionen auszuschließen und das Werbebudget gezielt in den übriggebliebenen Regionen einzusetzen.


Geomarketing für die Kundenprofilierung

Mit den großen Anbieter Google, Meta und Co. können gezielt Online-Kampagnen an meine Wunschzielgruppen ausgerichtet werden. Im Online-Shop erstehen hier im Idealfall neue Conversions oder Leads. Doch an dieser Stelle erhalten wir meist nur noch die Information, dass Kunde A das Produkt X kauft und Kunde B das Produkte X und Y. Doch weitere Informationen erhalten wir in der Regel erst, wenn die Kunden weitere Produkte im Online-Shop kaufen und wir eigene Kundenprofile bilden können.

An dieser Stelle kommen sogenannte Geodaten bzw. Marktdaten ins Spiel, die wir aus den Geomarketing-Analysen zur Verfügung stellen. In der Regel können wir Zusatzmerkmale an unsere Kundendaten anhängen, um ein genaueres Bild unserer Kunden zu erhalten.

Beispiel:
Kunde A kauft das Produkt X. Wir haben hier lediglich die Information:
Vorname, Nachname, Straße, PLZ, Ort und die Information welches Produkt der Kunde gekauft hat.

Doch wer verbirgt sich hinter diesem Kunden?
Mit Hilfe der Straße, PLZ und Ort lassen sich zum Beispiel Daten aus den unterschiedlichsten Bereichen anfügen.

oder weitere Daten an den Kunden anhängen, sodass man ein detaillierteres Bild seines Kunden erhält.

Reichert man diese Zusatzinformationen an alle Kunden an, kann man beispielsweise erkennen, dass sich Kunde A in dem Kundenprofil ABC befindet. Dieses Kundenprofil kauft typischerweise die Produkte X und Z. Man könnte nun zum Beispiel über eine Newsletter Kampagne, zum Beispiel mit den cobra CRM Lösungen oder mit Brevo dem Kunden A das Produkt Z anbieten.

Dieses Szenario lässt sich nicht nur bei Endverbrauchern durchführen, sondern auch im B2B Bereich.
Gleichzeitig kann man diese Profile dafür verwenden um die Regionen zu identifizieren, in denen das Potenzial für bestimmte Produkte sehr hoch ist. Dadurch würden wir wieder zu dem vorherigen Punkt zurückkommen: Der geografischen Targetierung im Online-Marketing.

Rückblick

Am 30. Juni 2021 haben Benjamin Beloch und Sebastian Franzbach in einem Live-Stream über das Thema Geomarketing im Onlinemarketing referiert. Dies ist bereits das dritte Online-Event, in welchem die beiden Geschäftsführer der p17 GmbH die Einsatzbereiche und Kombinationsmöglichkeiten von Geomarketing und Marktdaten vorstellen. Das wichtigste der vergangenen Veranstaltung können Sie hier nachlesen.

Geomarketing 1.0

Um die nachfolgenden Inhalte besser nachvollziehen zu können, wird zunächst der Begriff Geomarketing an einem Beispiel erklärt.
Schon früher ist Geomarketing eingesetzt worden. Beispielsweise, wenn Sie zur Bank gegangen sind und ein Kredit haben wollte. Hierfür hat sich der Bankmitarbeiter dann eine Karte über die Regionen der Stadt herangezogenen. Diese Karte zeigte dann unterschiedlich eingefärbte Stadtteile auf. Je nachdem, ob man aus einem blauen oder einem roten Viertel kam, ist der Kredit dann gewährleistet worden oder eben nicht. Also bereits damals ist Geomarketing als Grundlage für eine Entscheidung mit einbezogen worden.

Geomarketing Heute

Zusammengefasst lässt sich Geomarketing also als Visualisierung von Marktinformationen auf einer digitalen Landkarte beschreiben. Dies wird vor allem deswegen gemacht, um operative oder strategische Entscheidungen zu treffen.
Ziele des Geomarketings sind es, Streuverluste zu minimieren und das eigene Marketing effizienter zu gestalten.

Einsatzbereiche von Geomarketing im Online-Marketing

Aber wie wird Geomarketing jetzt im Online-Marketing eingesetzt und was zählt überhaupt alles zum Online-Marketing?
Wie der Name schon verrät, ist Online-Marketing ein Teilbereich des Marketings. Unter Online-Marketing gibt es dann noch einige Subkomponenten zu differenzieren. Dazu zählen unter anderem:

  • Suchmaschinenmarketing
  • Bannerwerbung
  • E-Mail-Marketing
  • Affiliate-Marketing
  • Social-Media-Marketing

Üblicherweise arbeiten Unternehmen mit Agenturen zusammen, die genau auf das Thema spezialisiert sind. Unter Suchmaschinenmarketing, im englischen Search Engine Marketing (SEM), werden sämtliche Werbemaßnahmen zusammengefasst. Das SEM splittet sich demnach auf in die Suchmaschinenoptimierung, auf Englisch Search Engine Optimization (SEO), und Suchmaschinenwerbung, im englischen Search Engine Advertisement (SEA). Eine Bannerwerbung ist wiederum eine Teildisziplin der Ads-Plattformen, die geschaltet werden kann. Hinsichtlich der Suchmaschinen zielt man mit Geomarketing besonders auf den Bereich der Werbung, denn der organische Bereich ist nicht großartig beeinflussbar.
Ganz nah an der Praxis erläuterte Benjamin dann, welche Vorteile der Einsatz von Geomarketing in den folgenden Beispielen hat:

  • Regionsbezogene Google Ads
  • Lager/ Standorte Google Ads
  • E-Mail-Marketing mit räumlichem Bezug

Digitale Milieus

Sebastian erzählte anschließend noch etwas zu den digitalen Milieus. Diese basieren auf die traditionellen Sinus Milieus. Dies ist ein strategisches Zielgruppenmodell, welches die gesamte Bevölkerung anhand der Grundorientierung und der sozialen Lage einteilt. Jedem Milieu werden spezifische Eigenschaften und Grundhaltungen zugeschrieben. Mithilfe dieses Wissens kann die gesamte Kommunikation nach außen hin optimiert werden. Bei den digitalen Milieus hat man nun versucht, das Prinzip der Sinus Milieus zu übertragen. Auf Basis der Einteilung der Sinus Milieus sind drei Grundtypen entstanden:

  • Digital-Immigrants
  • Digitale-Natives
  • Digital-Outsider

Darüber hinaus werden dann sechs Grundhaltungen definiert, die eine noch spezifischere Einteilung ermöglicht.

Generelle Einsatzbereiche von Geomarketing

Am Ende der Veranstaltung geben Benjamin und Sebastian noch einige Beispiele und Ideen, wie Geomarketing nun konkret eingesetzt werden kann. Klassische Einsatzbereiche sind:

  • Controlling, Markt- & Absatzplanung: Hier wird Geomarketing verwendet, um Marktpotenziale zu bestimmten, eine zielgruppenspezifische Produktplanung vorzunehmen und die generelle Absatzplanung und das Vertriebscontrolling zu überblicken
  • Standortplanung und -bewertung: Konkret sind Einzugsbereichsbewertungen und die Planung von Standorten gemeint. In dem Zuge werden Stärken und Schwächen einzelner Standorte analysiert. Auf der Basis können dann potenzialbasierte Sortimente geplant werden.
  • Kundengewinnung: Bestimmen Sie mittels Geomarketing Zielgruppen und Zielgebiete. Über Typologien können Kundenmerkmale übertragen werden. Außerdem können präzisere Werbeaktivitäten in der Region sowie Direktmarketingkampagnen gesteuert werden.

Den gesamten Live-Stream können Sie sich auf YouTube über den folgenden Link noch einmal anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=4Y8f-74Jb2o
Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

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